Lesung bei Hugendubel, Vorbereitungen auf die Chisaii und etwas Philosophie

Gestern war ich Gast im Hugendubel, wo ich an der Seite von Dichtern und Autoren im Rahmen des Projektes der Lesebühne Leipzig aus meinem Roman gelesen habe. In dem Café in der obersten Etage ist es wirklich ungemein bequem und die Atmosphäre trotz bis nach hinten besetzter Tische und Stühle angenehm gemütlich. Ich werde auf jeden Fall wiederkommen.

Für mich war diese Lesung tatsächlich, neben den notwendigen Gängen zum Supermarkt, der erste Tag in der letzten Woche, an dem ich das Haus verlassen habe. Ungemein vieles ist für die Chisaii vorzubreiten, angefangen bei dem Ausarbeiten des Storytelling-Workshops bis hin zu dem Gestalten einiger Poster und Postkarten. Ein paar Previews von dem, was an dem Marana-Stand erhältlich sein wird, findet sich schon jetzt in den kleinen Bildchen hier.  Aus diesem Grund habe ich mir sogar eine Woche Urlaub von der Universität genommen, was mich jetzt schon mit merklicher Freude an all das denken lässt, was ich nachzuarbeiten habe …

Aber jeder muss letztendlich seine eigenen Prioritäten im Leben finden.

Viele junge Menschen legen ihre volle Energie in ihr Studium oder in ihre Ausbildung, um im Anschließenden, als verdiente Belohnung nach jahrelanger Arbeit, beruflich vielleicht das machen zu dürfen, was sie sich wünschen. Bei vielen hört es auch dann nicht auf, da begehrte Stellen oft eine große Menge an Erfahrung verlangen, welche man sich ebenso erst einmal erarbeiten muss. Die meisten gehen diesen steinigen, von unserer leistungsorientierten Gesellschaft ausgemalten Weg Schritt für Schritt, mit ihrem Blick auf ihr immer entferntes aber doch gerade noch sichtbares Ziel gerichtet.

Ich selbst bin stolz, mich zu diesen Strebern zählen zu dürfen, welche immer noch einen weiteren Meter zurücklegen wollen, anstatt ihren Weg auf halber Strecke für einen einfacheren auszutauschen. Darauf habe ich schon in meiner schulischen Ausbildung großen Wert gelegt, da ich in der Förderung von Bildung und Weiterbildung eines der höchsten Privilegien junger Menschen sehe.

Aber inzwischen stelle ich auch dies hinter meinem Buch zurück. Meine Geschichte mit anderen zu teilen ist mein Lebenstraum, ich muss mir diesen nicht erst auf meinem Weg nach oben ausmalen.

Manchmal ist es notwendig, nicht an einer Weggabelung zu verweilen und sich aller Möglichkeiten zu erfreuen, die gegewärtig vor einem liegen. Man darf sich nicht ausruhen, man muss Entscheidungen treffen und voranschreiten, wenn man tatsächlich einmal ein Ende erreichen will. Das Wichtigste dabei ist, dass man sich bei dem Verfolgen seiner Träume nicht in der so wünschenswerten Einbildung verliert, ewig Zeit zu besitzen.

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